Sie waren schon 3 Jahre lang ein Paar. Sie kannten sich schon seit der Sandkastenzeit. Unzertrennlich, das waren die beiden. Am liebsten verbrachten sie Tag und Nacht miteinander, kosteten jede Sekunde zusammen aus. Und auch wenn sie nur schweigend nebeneinander saßen, fühlten sie die Bindung zwischen einander. Viele sahen sie als Traumpaar an. Wie Bruder und Schwester. Der eine des anderen Seele. Sie waren wie zwei Puzzleteile, die perfekt aneinander passten. Sie ergänzten sich wie ein Förmchen mit dem Sand. Sie waren einander Schutz. Selbstverständlich gab es mal Meinungsverschiedenheiten, doch die Versöhnung danach war dann umso schöner. Sie liebten sich die ganze Nacht, fühlten immer wieder aufs neue, wie stark ihre Liebe war. Schon von klein auf schworen sie sich, irgendwann einmal zu heiraten. Und auch jetzt hatten sie dies noch vor. So viele Erfahrungen die sie miteinander gemacht haben, so viele Ereignisse und Erlebnisse. Zwar waren sie auch manchmal wie ein altes Ehepaar, doch das war nicht schlimm. Es gefiel ihnen, sie waren glücklich. Wer will heutzutage nicht einen Partner, der einem zeigt, was wahre Liebe ist. Ja, das Leben der verliebten war perfekt. Bis zu dem einen Tag. Lyon- der nicht nur nach einer Stadt in Frankreich benannt, sondern auch einer der glücklichen in der Beziehung war - traf sich mit einem anderen Mädchen. Seiner Freundin, Amely, machte dies nichts, sie konnte mit ihrer Eifersucht umgehen und sie vertraute ihm. Und nach dem Treffen, wollte er direkt zu ihr kommen. Sie wartete ungeduldig, die Zeit verging wie in der Schule - Jede Minute waren gefühlte 2 Stunden. Er war schon 20 Minuten zu spät, auch auf ihre SMS gab er keine Antwort. Doch keine 50 Sekunden später, klingelte es an der Tür. Freudig lief Amely die Treppe nach unten, öffnete die Tür um ihm zugleich in die Arme zu hüpfen. Ja, sie hatte mal wieder das Gefühl, sie hätten sich eine Ewigkeit nicht gesehen. Doch so war es nicht. Mit funkelnden Augen löste sie sich aus der Umarmung, schaute Lyon an. Doch er sah ganz und gar nicht glücklich aus. Was war geschehen? »Schatz, komm doch rein. Du siehst so traurig aus. Was ist los?« Amely ging einen Schritt zur Seite und schloss die Tür hinter ihm.
»Ich muss dir etwas gestehen..«
»Was denn?«
Er zögerte, schaute zu Boden, dann wieder zu ihr. Angst spiegelte sich in seinen Augen wieder.
»Du weißt doch, wo ich heute war, richtig?«
»Ja, du hattest ein Treffen mit Audrey.«
Er nickte, sagte vorerst nichts.
»Was ist los? Ist sie nicht gekommen?«
Er schluckte schwer. »Doch, ist sie.«
»Aber?« Panik machte sich in dem Mädchen breit.
»Ich habe.. sie geküsst.« Er presste die Lippen zusammen, versuchte, die Tränen zu unterdrücken. Amely wusste nicht, was sie sagen sollte. In all den Jahren waren sie sich immer Treu geblieben. Und jetzt? Sie konnte es nicht glauben. Nie hätte sie so etwas erwartet. Warum tat er das? »Ich habe nichts gefühlt, es war ein Versehen«, versuchte Lyon sich herauszureden, doch es schien, als würde er gegen eine Wand reden und alles bloß noch schlimmer machen. »Schatz..«, begann er erneut doch sie stritt ab. Wut kochte in ihr hoch, Traurigkeit, Zorn. Wie konnte er ihr das nur antun? Es schien, als würde man ihr das Herz auseinander reißen. Langsam, schmerzhaft. Ohne etwas zu sagen, ohne groß zu überlegen, stürmte sie an ihm vorbei. Sie riss die Haustür auf, rannte los. Tränen stiegen ihr in die Augen, rannen ihre Wangen nach unten, bis sie schließlich zu Boden tropften. Sie sah nichts, alles war verschwommen. »Amely, warte«, hörte sie eine vertraute Stimme rufen, doch sie blieb nicht stehen. Sie rannte schneller, so schnell sie konnte. Sie schaute weder nach links, noch nach rechts. Sie hätte eh nichts gesehen. Plötzlich stand sie auf der Straße, blieb stehen, alles spielte sich in Zeitlupe ab. »AMELY«, hörte sie noch jemanden schreien, dann fiel sie zu Boden und spürte nurnoch einen Schmerz. Überall, bis sie plötzlich nurnoch schwarz sah und nichts mehr fühlte. Unterbewusst nahm sie noch ein paar Stimmen war. Sofort rannte Lyon auf die Straße, kniete sich zu ihr. Alles war voller Blut - sie war voller Blut. Der Autofahrer rief direkt einen Krankenwagen, versuchte mit erster Hilfe noch etwas zu Retten, doch es war vergeblich. »Ich liebe dich, Lyon..«, wisperte sie, ehe sie ihre Augen für immer schloss.
(Selbstgeschrieben und frei erfunden.) Bildquelle:
www.weheartit.com
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